Ninh Binh, die gar nicht trockene Halong Bay - 11.-13.Nov.

In Vietnam zu Reisen heißt früh aufstehen. Ab Mittag starten kaum noch Busse auf den Mittelstrecken.



Gut vorbereitet wie ich war, und angekommen in Ninh Binh wimmelte ich alle 'very cheap' und 'need motobike..?' Anfragen ab und buckelte meinen Rucksack Richtung Stadtzentrum. Hilfe, was für ein Verkehr, die A1 der Haupt-Highway der Nord und Südvietnam  verbindet läuft mittend durch die Stadt. Nur von den Kamelbuckel Bergen in Dunst keine Spur.


Das 1. Guesthouse auf meiner Liste war nichts, aber direkt gegenüber für 8€ ein Spitzenhotel und Highend Bikes. So bin ich aus lauter Freude am Radfahren erst mal eine Stunde kreuz und quer durch die Stadt gedüst um dann nach Süden die Berge zu suchen.

Und da waren sie. Die sandige Ebene von Ninh Binh liegt nur 3-4 Meter über dem Meeresspiegel, ist aber ungefähr 50 Km von der Küste entfernt. Um so umwerfender, wenn aus dem Nichts die Felsen in den Himmel schießen um teilweise im Dunst zu verschwinden. Und zwischen dem einen Fels und dem anderen wieder ein Reisfeld oder Teich, in dem sich die Enten tummeln.


Trotz Tourismus, das Dorf Tam Coc, direkt an der beginnenden 'dry Hollong' ist trotzdem arm, richtig arm. Das Geld der Touris bleibt bei Anderen hängen, so kommt was kommen muss, die Leute betteln die Touristen an. 'One Dollar for a picture from my baby...'.


Hab aber trotzdem paar liebenswerte Leute kennen gelernt und mein Baguettes gegen eine Banane, einen Tee und paar freundliche Minuten  eingetauscht.

Da die Reisernte vorüber ist, werden in den Reisfeldern Krabben, kleine Garnelen oder Schnecken gesammelt, oder es werden Fische gefangen - in Reusen, mit Strom oder ihnen wird einfach das Wasser abgepumpt um sie dann im  Restschlamm mit den Händen zu jagen.


Die sogenannte 'Trockene Halong Bucht' ist abseits der Touristenboote eine ziemliche schlammige Angelegenheit  und ich musste mein Bike am Abend an einer Moped Schrauberwerkstatt erst mal mittels Hochdruckreiniger wieder stadttauglich gemacht.

Am Abend gab's als Streetfoot echten Döner Kebab.

Nächster Tag und ich hab mich in die Touristen Area gewagt. 100.000 Dong Eintritt (= 10 Büchsen Beer Hanoi, oder 0.2 l Roten) und ich allein im Dry-Halong-Disneyland. Eine Tropfsteinhöhle mit farbig blinkender LED Beleuchtung, ein Tempel, der keiner war und paar Beton-Bambushütten. Dazu ein Öko Kräutergarten mit dem Lineal geplant. Ein Dutzend gelangweilter Angestellte und ich ganz schnell wieder raus.





Abends in Ninh Binh noch paar Bilder, wie man in Vietnam Hochzeit feiert und dann ins Bett.


Nördlich von Ninh Binh haben die Vietnamesen eine 4-spurige Straße zwischen die Berge hindurch gelegt. Warum ist mit rätselhaft. Sie läuft ins Nirgendwo.


Ich habe auf meinem Weg ein kleines Höhlenkloster gefunden, in der eine alte buddhistische Nonne völlig allein für sich ihre Zeremonie durchführte. Wahrscheinlich ist sie die letzte und nach ihr wird das Kloster geschlossen und verfallen...




Dann durfte ich auf einer Strasse noch 5 Ziegen retten , die auf einem Moped einfach keine Balance halten konnte und deshalb mit den Fahrer gestürzt waren.




20:00 Uhr  . Die zwölfstündige Fahrt mit dem Sleeperbus nach Hue und in den nächsten Regen geht los...