Hue - die alte Kaiserstadt




1. Tag  in Hue

Bis Ende des 2. Weltkrieges regierte der letzte Kaiser seiner Dynastie in Hue. Da er im Krieg auf das falsche japanische Pferd gesetzt hatte, war 1945 Schluss mit lustig.

Hue wird heute neben vielen Gebäuden im französischen Stiel  ganz von seiner ca. 400 ha großen Zitadelle und der darin eingeschlossenen verbotenen Stadt geprägt. Hier haben all die Kaiser ziemlich von der verbotenen Stadt in Peking abgekupfert, nur mit etwas kleineren Brötchen.


Aber der haupttouristische Ort in Vietnam profitiert nicht nur vom Palast, sondern auch von unzähligen Pagoden und einer Kathedrale, die sogar die in Hanoi in den Schatten stellt. Und es werden immer  noch in ganz Vietnam neue  Kirchen gebaut. Gerade die Jugend unter 30 füllt immer mehr die katholischen Kirchen. Heute, an einem ganz normaler Abend Gottesdienst mitten in der Woche sind 30% der Bänke besetzt....


An Unterkünften ist alles im Überangebot vorhanden, von der Nobelabsteige bis zum Loch, und so konnte ich richtig gut handeln und hab's mit meinem "Hue Happy Homestay" (ist aber schon ein kleines Hotel in einer noch kleineren Sackgasse ) richtig gut getroffen.
Als Bonbon gab's das Fahrrad den ersten Tag gratis dazu.

Als Auftakt wollte ich mir nur das alte  Stadtviertel innerhalb den Zitadellenmauern anschauen, bin dann aber bei einer vietnamesischen Familie hängen geblieben und der Plan war futsch.

2. Tag

Aus den leichten Schauern ist ein 6-stündiger Starkregen geworden und ich hab den Vormittag in einer Pagode in der Südstadt verbracht.



Die alte Nonne (ich bin mir immer noch nicht sicher ob ein weiblicher Monk eine Nonne ist) hat ein einfaches, aber so gutes Essen hingezaubert, an dass weder Restaurants noch Straßenküchen nur annähernd herankommen.

Hab später  versucht im Rucksack alles zusätzliche mit Plastiktüten wasserdicht zu verpacken und bin von Pagode zu Pagode geradelt. Problem waren weniger die knöcheltiefe Wassermassen auf den Strassen, sondern die unsichtbaren Schlaglöcher darunter und natürlich die Wasserfontänen der vorbeifahrenden Autos. Dafür wurde ich aber um so freundlicher bei jeder erreichten Unterstellmöglichkeit empfangen. Ein verrückter Europäer...


In einer Regenpause schnell ein Ticket für die verbotene Stadt um mich wenigstens etwas an den von Touristen erwarteten Plan zu halten und dann wurde es schon dunkel.


Trotz Regen 26°C, ist schon geil.

3. Tag

Die erste Sonne seit 2 1/2 Tagen, obwohl wetter.com und andere etwas anderes vorausgesagt hatten. Und sofort war die Temperatur auf 34° oben. Vormittag durch paar Dörfer westlich der Stadt geschwitzt.




















Dann hab ich noch das größte der Kaisergräber gefunden. Der Kaiser soll 30Jahre gebraucht haben, bis er sich für den Ort (heute am Stadtrand von Hue) entschieden hatte.  Ich hätte ihm nach einer Stunde gesagt, dass der Hügel der beste ist. Spitzen Aussicht und man sieht von hier sogar die Zitadelle und im Osten das Meer.

Um das Kaisergrab sind über einige Hektar verteilt hunderte, vielleicht sogar tausend andere Grabstellen. Die Vietnamesen lieben pompöse, in Beton gegossene Grabmale, ob nun an der Seite des Ex Monarchen oder auch irgendwo im überschwemmten Reisfeld.


Morgen geht es über Da Nang nach Hoi An.
Auf der 100 km langen Strecke  Hue - Da Nang verkehren täglich allein 56 Busse.

Alle Bilder von der Tour sind hier (Teil 1) und hier (Teil 2).